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Re­pa­rie­ren an­statt Weg­wer­fen?

Wann immer ein Gerät ka­putt geht, stellt sich diese Frage. Aus öko­lo­gi­scher Sicht ist die Ant­wort klar: Denn Re­pa­rie­ren ist fast immer bes­ser für die Um­welt. Oft­mals spre­chen aber an­de­re Grün­de eher da­ge­gen, etwa Auf­wand, Kos­ten oder De­sign. Und letzt­lich ist es nicht ganz ein­fach, eine pas­sen­de Re­pa­ra­tur­mög­lich­keit für Wasch­ma­schi­ne, Ta­blet & Co. zu fin­den. Hier setzt der Re­pa­ra­tur­at­las an, indem er Be­trie­be und In­itia­ti­ven, die Re­pa­ra­tu­ren an­bie­ten, sicht­bar und auf­find­bar macht.

Ar­gu­men­te für eine lange Nut­zungs­dau­er aus öko­lo­gi­scher Sicht

Elek­tri­sche und elek­tro­ni­sche Ge­rä­te sind fest in un­se­ren All­tag in­te­griert. Laut Sta­tis­tik wächst ihre Zahl pro Haus­halt kon­ti­nu­ier­lich. Gleich­zei­tig sinkt in vie­len Fäl­len die Nut­zungs­dau­er. Ge­rä­te wer­den also schnel­ler ent­sorgt als frü­her. Da­durch ge­hört Elek­tro­schrott ak­tu­ell zu den am schnells­ten wach­sen­den Ab­fall­strö­men.

Für die Her­stel­lung der Ge­rä­te wer­den viel En­er­gie und auch Roh­stof­fe ein­ge­setzt, die auf­grund ihrer ge­rin­gen Ver­füg­bar­keit von der EU teil­wei­se als kri­tisch ein­ge­stuft sind. Zudem kön­nen Elek­tro­ge­rä­te Stof­fe ent­hal­ten, die lang­an­hal­ten­de ne­ga­ti­ve Um­welt­wir­kun­gen ver­ur­sa­chen. Und nicht zu­letzt spre­chen so­zia­le Aspek­te wie die Ar­beits­be­din­gun­gen bei der Roh­stoff­ge­win­nung für einen nach­hal­ti­gen Um­gang mit elek­tri­schen und elek­tro­ni­schen Ge­rä­ten – und für eine mög­lichst lange Nut­zung.

In der Öko­bi­lanz fal­len Roh­stoff­ge­win­nung und Her­stel­lung be­son­ders stark ins Ge­wicht. Die Nut­zung selbst spielt dabei nur eine ge­rin­ge Rolle. Des­halb ist es aus öko­lo­gi­scher Sicht nicht vor­teil­haft, funk­tio­nie­ren­de Ge­rä­te zu er­set­zen – auch wenn das neue Gerät im Be­trieb en­er­gie­ef­fi­zi­en­ter ist. Dies gilt ge­ra­de für IT-​Technik wie Smart­pho­ne, Ta­blet oder PC (Stu­die im Auf­trag des Um­welt­bun­des­am­tes).

Auch bei de­fek­ten Ge­rä­ten ist die Re­pa­ra­tur aus öko­lo­gi­scher Sicht oft­mals sinn­voll. Aus­nah­men sind etwa sehr alte Wä­sche­trock­ner ohne Wär­me­pum­pe oder alte Staub­sauger. Hier emp­fiehlt das Um­welt­bun­des­amt einen Aus­tausch bei De­fekt, um en­er­gie­in­ten­si­ve Mo­del­le durch Ge­rä­te mit einer bes­se­ren En­er­gie­ef­fi­zi­enz­klas­se zu er­set­zen..

We­ni­ger ein­deu­tig: An­de­re Aspek­te bei der Ent­schei­dung für oder gegen Re­pa­ra­tur

Wäh­rend die Öko­lo­gie fast immer für eine Re­pa­ra­tur spricht, set­zen im täg­li­chen Leben viele Men­schen eher auf einen Neu­kauf. Grün­de dafür lie­gen etwa in ver­gleichs­wei­se hohen Kos­ten für Er­satz­tei­le, kon­struk­ti­ons­be­ding­ten Hür­den für die Re­pa­ra­tur, der lang­fris­ti­gen Ver­füg­bar­keit von Software-​Updates oder ste­ti­gen Wei­ter­ent­wick­lun­gen von Tech­nik und De­sign.

Ak­tu­el­le Ent­wick­lun­gen

Das Be­wusst­sein und die Be­reit­schaft, Ge­rä­te re­pa­rie­ren zu las­sen statt neu zu kau­fen, wächst in der Be­völ­ke­rung. In einer Um­fra­ge im Auf­trag des Bun­des­um­welt­mi­nis­te­ri­ums und des Um­welt­bun­des­am­tes hat sich eine sehr deut­li­che Mehr­heit dafür aus­ge­spro­chen, Her­stel­ler von Elek­tro­ge­rä­ten ge­setz­lich zur Er­leich­te­rung von Re­pa­ra­tu­ren zu ver­pflich­ten. Mehr als ein Drit­tel der Be­frag­ten wäre be­reit, für ein re­pa­rier­ba­res Gerät einen hö­he­ren An­schaf­fungs­preis zu zah­len. Ent­spre­chen­de Ge­set­zes­vor­ha­ben zum „Recht auf Re­pa­ra­tur“ exis­tie­ren so­wohl auf EU- als auch auf na­tio­na­ler Ebene.

Neben der Re­pa­ra­tur durch Fach­leu­te zeich­net sich ein wach­sen­des In­ter­es­se an der ei­gen­hän­di­gen Re­pa­ra­tur ka­put­ter Ge­rä­te ab. Un­ter­stüt­zung geben Tu­to­ri­als im In­ter­net oder Repair-​Cafés, die Hilfe zur Selbst­hil­fe an­bie­ten. Hier lässt sich einem be­reits tot­ge­sag­ten äl­te­ren Klein­ge­rät mit etwas Ge­duld wie­der neues Leben ein­hau­chen. In Garantie-​ und Ge­währ­leis­tungs­fäl­len oder bei gro­ßen Haus­halts­ge­rä­ten ist in der Regel aber das Pro­fi­wis­sen von Fach­be­trie­ben ge­fragt.

Mit dem Re­pa­ra­tur­at­las bie­tet das Land Sachsen-​Anhalt einen Über­blick über Re­pa­ra­tur­mög­lich­kei­ten in den Re­gio­nen – damit sich noch mehr Men­schen bei der Frage „Neu kau­fen oder doch re­pa­rie­ren?“ für die nach­hal­ti­ge Va­ri­an­te ent­schei­den kön­nen.

KON­TAKT

Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt des Lan­des Sachsen-​Anhalt

Re­fe­rat Kreis­lauf­wirt­schaft, Che­mi­ka­li­en­si­cher­heit und all­ge­mei­ner Ge­sund­heits­schutz

Leip­zi­ger Str. 58
39112 Mag­de­burg
E-​Mail.: re­pa­ra­tur­at­las(at)mwu.sachsen-​anhalt.de